Ostergarten für Familien

Eine Idee für Familien und Kinder für die Karwoche – legt einen Ostergarten an

Die vollständige Anleitung für den Ostergarten zum Download

Man braucht ein paar Naturmaterialien und Bastelsachen. Dann ist der Ostergarten für die Kinder angelegt und es kann spielend die Ostergeschichte gezeigt werden.

In die Grabeshöhle wird ein Stück weißer Stoff gelegt. Evtl. auch eine kleine Papierrolle / Schriftrolle mit dem Text:  Jesus ist nicht hier. ER ist auferstanden, wie ER gesagt hat!

Am Morgen des Ostersonntags wird dann der Stein vom Grab weggerollt:
Das Grab ist leer – Jesus ist auferstanden – Halleluja!

Und dann singen alle ein Osterlied, z.B.:

Der Herr ist auferstanden (das Kindergesangbuch Nr. 68)
Er ist erstanden, halleluja (Das Kindergesangbuch Nr. 66)

Andacht zum Sonntag Judika

Andacht für Sonntag Judika, 29.3. 2020

Darum hat auch Jesus, damit er das Volk heilige durch sein eigenes Blut, gelitten draußen vor dem Tor. So lasst uns mit hinausgehen aus dem Lager und seine Schmach tragen. Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir. (Hebräer 13, 12-14).

„Eigentlich wissen wir alle, so sagte Heinrich Böll einmal, dass wir hier auf der Erde nicht ganz zu Hause sind.“

In diesen Tagen, in denen ein fieser, kleiner unsichtbarer Virus ganze Staaten lahmlegt und unser persönliches Leben gehörig durcheinander wirbelt, da erfahren wir das ganz hautnah.

Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.

Uns wird bewusst, wie fragil, wie zerbrechlich unser Leben ist. Was wir noch vor wenigen Wochen für völlig undenkbar hielten, dass das gesamte gesellschaftliche, politische, soziale Leben fast komplett auf Null gefahren wird, ist eingetreten.

Plötzlich sind wir mit Grenzen konfrontiert, die uns herauskatapultieren aus der vertrauen Welt des Alltags, aus der Stadt, in der man sich gut eingerichtet hatte, aus den Lebensplänen, den Werten, die wie sichere Mauern das Lebenshaus stabilisiert hatten. Vieles davon ist nun weggebrochen, hat sich nicht als standfest erwiesen, ist brüchig geworden

Die Stadt hat nicht gehalten, was sie versprochen hatte.

Wir müssen es hart und schmerzhaft in diesen Tagen erleben: Wir haben hier auf der Erde keine bleibende Stadt. Die Stadt, sie steht für Sicherheit, Verlässlichkeit, Schutz, aber auch für Macht, Ansehen, Gewinn und Erfolg.

Wer drin ist in der Stadt gehört zu den Gewinnern, wer draußen ist, hat leider verloren. Wie schnell ist man draußen, eine Krankheit, ein Unfall, eine Fehlentscheidung, Erfolglosigkeit. Allein, schutzlos allen Gefahren ausgesetzt, ohne Obdach, unbehaust, heimatlos.

Und genau dort, draußen vor den Toren der Stadt, draußen, wo selbst die Füchse keine Gruben habe und die Vögel keine Nester, draußen, bei denen, die unbehaust und heimatlos geworden sind, bei denen im Dunkeln, genau dahin geht Gott.

Darum hat auch Jesus, damit er das Volk heilige durch sein eigenes Blut, gelitten draußen vor dem Tor.
Jesus selbst hat gelitten, gelitten wie wir draußen vor dem Tor. Jesus stirbt als ein Ausgestoßener.

Immer schon war dies sein Platz. Schon bei seiner Geburt in Bethlehem war für ihn kein Raum in der Herberge, Schon da war die Futterkrippe im Stall, draußen der Ort für den Retter der Welt.

Und auch später hatte er unsere ganze Heimatlosigkeit, Friedlosigkeit und Heillosigkeit mit gelitten:

Die Füchse haben Gruben und die Vögel unter den Himmel haben Nester. Aber des Menschensohn hat nichts, wo er sein Haupt hinlege.“

Immer schon war Jesus „draußen“. Von Anfang an hat er um die Vergänglichkeit und Brüchigkeit der Stadt und ihrer scheinbaren Sicherheit, die sie vorgaukelt, gewusst. Er hat sich mit denen solidarisiert, die „draußen“ waren, die vor den Toren gelitten haben, die keiner besucht hat, die einsam und ohne Hoffnung waren, die vor den Trümmern ihres Lebens standen, die an Gott verzweifelt sind.

Den Kranken, den Zöllnern, den Armen hat er sich zugewandt. Die von den Hecken und Zäunen hat er zum Festmahl geladen. Zu den Verlorenen hat er sich gesandt gewusst, zu denen, die ihre Schuld nicht verdrängt haben, die sich nach Vergebung und Erlösung, ja nach einer Heimat gesehnt haben.

Für sie hat er sich ausgrenzen, verspotten und töten lassen, damit keiner, der draußen ist, sich von Gott im Stich gelassen fühlen muss.

Deshalb ist Gott Mensch geworden und für uns Menschen gestorben, dass wir mit seiner Hilfe in Gottes Liebe hineinsterben lernen. Es gibt keinen Ort, an dem er nicht wäre. Es gibt kein Draußen, das einsam und verloren genug wäre, als dass Gott es nicht erreichen könnte.

Gerade da, wo das Leben bedroht ist, ist Gott gegenwärtig.
Gerade da, wo Menschen leiden, ist Gott gegenwärtig.

Gerade da, beginnt dieses Wort zu sprechen und entfaltet seine ganze tröstende Kraft:

„Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.“
Immer schon haben Menschen sich ausgemalt wie es sein wird, wenn Gott kommt, wenn seine neue Welt sich durchsetzt gegen alle Widerstände. Und sie haben Bilder gemalt von der zukünftigen Stadt, dem himmlischen Jerusalem. Die Tore aus Perlen, die Mauern aus Edelsteinen, ganz golden der Marktplatz. Frisches Wasser durchströmt die Stadt, die Bäume tragen immerwährend Früchte, keiner muss mehr hungern und darben. Keiner muss Klopapier hamstern oder Nudeln. Es ist genug für alle da. Gerechtigkeit und Friede werden sich küssen. Und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid, noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; und Gott wird abwischen die Tränen von ihren Augen.

Was für ein Hoffnungsbild!  Wer auf die zukünftige Stadt hofft, ja wer sie jetzt und heute schon sucht, bekommt die Kraft gegen das Dunkel zu kämpfen. Dem macht das Draußen keine Angst, der wird genau dorthin Licht bringen, wo Menschen allein und ohne Hoffnung sind.

Und genau das erlebe ich in diesen Tagen eben auch: Balkonsingen, Licht der Hoffnung, Gabenzaun, Nachbarschaftshilfe, so viel Rettendes wächst in diesen Tagen. Lasst uns gemeinsam die zukünftige Stadt suchen.

Lasst uns gemeinsam hoffen und lieben und kämpfen, damit das Leben siegt.

Ihre Pfarrerin Birgit Winkler

Lied: Holz auf Jesu Schulter

 Holz auf Jesu Schulter, von der Welt verflucht,
ward zum Baum des Lebens und bringt gute Frucht.
Refrain: Kyrie eleison, sieh wohin wir gehn.
Ruf uns aus den Toten, lass uns auferstehn
.

Wollen wir Gott bitten, dass auf unsrer Fahrt
Friede unsre Herzen und die Welt bewahrt.
Refrain: Kyrie eleison

Denn die Erde klagt uns an bei Tag und Nacht.
Doch der Himmel sagt uns: Alles ist vollbracht.
Refrain: Kyrie eleison

Wollen wir Gott loben, leben aus dem Licht.
Streng ist seine Güte, gnädig sein Gericht.
Refrain: Kyrie eleison

Denn die Erde jagt uns auf den Abgrund zu.
Doch der Himmel fragt uns: Warum zweifelst du?
Refrain: Kyrie eleison

Hart auf deiner Schulter, lag das Kreuz, o Herr,
ward zum Baum des Lebens, ist von Früchten schwer.
Refrain: Kyrie eleison, sieh, wohin wir gehn.
Ruf uns aus den Toten, lass uns auferstehn
.

 

Licht der Hoffnung

Ab Montag laden evangelische wie katholische Kirchengemeinden in Stadt und Landkreis Fürth dazu ein, dass zum Abendläuten um 18 Uhr die Menschen Kerzen ins Fenster stellen und die Glocken zum Gebet einladen. Mit diesem Licht wollen wir in dieser schwierigen Zeit ein Zeichen der Hoffnung setzen.

Vorschlag für Gebet:

Glockengeläut

Zünden Sie eine Kerze an

Stille

Gott, ich bin hier. Und Du bist hier. Ich bete zu Dir. Und weiß: ich bin verbunden. Mit Dir. Mit anderen, die zu Dir beten. Genau jetzt. Genau so. Ich bin hier. Und Du bist hier. Das genügt. Und ich bringe Dir alles, was ist.

Stille

Gott, wir sind verbunden. Als Menschen mit Menschen. Als Glaubende miteinander.Als Glaubende und Menschen mit Dir. Wir sind verbunden mit dem Himmel. Wir bringen vor dich, was uns beschäftigt. Was Sorgen macht. Und wir bringen dir unseren Dank.

Stille

 Wir denken an alle, die wir lieben.

Stille

Wir denken an alle, die in diesen Zeiten noch einsamer sind als sonst.

Stille

 Wir denken an alle Kranken. Auch an die Kranken in Krankenhäusern und Pflegeheimen.

Stille

 Wir denken an alle, die helfen. Sie setzen sich und ihre Kraft und ihre Gaben ein für alle.

Stille

 Gott, wir sind mit dir verbunden. Und wir sind miteinander verbunden. In Gedanken, aber vor allem: im Herzen. Wir beten zu dir mit den Worten die uns alle verbinden:

Vater unser im Himmel …

Segen

Hände öffnen und laut sprechen:

Gott segne uns und behüte uns. Gott lasse sein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig. Gott erhebe sein Angesicht auf uns und gebe uns Frieden.

Oder

Fenster öffnen. Einatmen. Ausatmen. Spüren, dass Du da bist. Spüren, dass andere da sind. Genau jetzt. Genau so. Verbunden. Miteinander. Mit Gott. Im Glauben. Einatmen. Ausatmen. Und leise sprechen „Gott spricht: Ich will Dich segnen und Du sollst ein Segen sein.“ (oder ein anderes Segenswort oder ein anderes Wort, das gerade Kraft gibt). Mehrmals wiederholen und dabei vielleicht lauter werden. Stille. Einatmen. Ausatmen. Fenster schließen.

Amen

Kerze auspusten